Geschichten aus dem Koffer
5.5.2016
Puppenspielerin führt interaktives Kasperle-Theater auf
NIPPES. „Kinder, meint ihr, dass man einen Geburtstag klauen kann?“, fragte Schauund Puppenspielerin Julia von Tettenborn ihre kleinen Zuschauer in der Mayerschen- Buchhandlung. „Nein“ und „So ein Quatsch“ schallte es ihr lautstark entgegen. Der kleine Räuber versuchte kurz darauf im spannenden Kinder-Theaterstück dennoch, dem Kasperle den persönlichen Feiertag zu entwenden, doch als er den Geburtstag nirgends fand, stibitzte er einfach das versteckte Geschenk. Mit Hilfe der aufmerksamen Kleinen holte sich der Kasperle seine Überraschung jedoch zurück und freundete sich sogar mit dem Nachwuchsdieb an. Von Tettenborns Theaterstück „Der geklaute Geburtstag“ zielte auf häufige Interaktionen mit den zuschauenden Kindern. „Die Kinder sind Teil der Inszenierung. Sie können sich mit Zwischenrufen oder Fingerzeigen aktiv einbringen“, sagte die dreifache Mutter.
Im Gegensatz zu anderen Puppenspielen findet die Handlung ihrer selbst geschriebenen Stücke in einem alten Übersee-Koffer statt, dessen Inventar ihr handwerklich begabter Mann gebaut hat. „Das Koffertheater ist eine moderne offene Spielweise des Puppentheaters. Es ist für Kinder besonders spannend, da sie die Puppen und mich als Spielerin sehen.“ Ihr Gedanke war es, nach der Babypause mit ihrer Puppenbühne „KasperleReigen“ in Kindergärten, Grundschulen und anderen öffentlichen Spielstätten aufzutreten. „Mit dem Koffer bin ich sehr mobil. Ich kann damit auch in heimischen Wohnzimmern Vorstellungen geben.“ Julia von Tettenborn liebt es, in ihren eigenen Stücken Geschichten mit Tiefgang zu erzählen.
„Bei meinem aktuellen Stück zeigt sich die menschliche Seite eines Räubers. Auch das gegenseitige Helfen und das Thema Freundschaft stehen im Vordergrund“, betonte die zudem als Synchronsprecherin arbeitende Künstlerin. Nach einigen Schauspieljahren auf vielen deutschen Bühnen wollte die gebürtige Berlinerin nach der Geburt ihrer Kinder unbedingt wiederspielen. Erfreuliche Resonanz auf private Kasperle-Vorführungen oder in Kindertagesstätten brachten sie auf die Idee, nach ihrem Umzug nach Köln eigene Stücke mit einem eigenen Theater zu entwickeln.
„Der ,KasperleReigen’ zeigt Geschichten entlang des Jahreskalenders und bezieht sich poetisch und unterhaltsam auf die Themen der entsprechenden Jahreszeiten und Feste. Mein nächstes Kindertheaterstück wird dann eine weihnachtliche Handlung haben.“ Ferner plant die Puppenspielerin, demnächst auch mit ihren Handpuppen zu kommunizieren. „Dann redet der Kasperle nicht nur mit den Kindern, sondern auch mit mir“, erläutert sie.
HOLGER HOECK
Kölnische Rundschau

Internationale Deutsche Schule Brüssel iDSB
News
3.7.2015
Klein Häschen rettet das Osterfest
Am Donnerstag, den 26. März 2015 fand für die Kinder der 1. und 2. Klassen der Grundschule und für die Kinder der Bilingualen Vorschule ein Puppentheaterstück statt. Aufgeregt versammelten sie sich im Amphitheater für zwei Vorstellungen und warteten gespannt darauf, dass sich der Vorhang des großen Theaters öffnete.
Fifi der lustige Hund vom Kasperle eröffnete das Theaterstück mit lautem Bellen und lustigen Bewegungen. Kasperle leitete die Geschichte ein, in dem er den kleinen Hasen weinend im Wald antrifft und ihm rät sich von ganzem Herzen Hilfe herbei zu wünschen.
Andächtig und konzentriert verfolgten die Kinder die Begegnung des kleinen ängstlichen
Hasen mit der wunderschönen Königin des Frühlings. Diese gab dem Hasen eine Aufgabe und auch Ratschläge.
Die Kinder halfen dem Hasen, sie antworteten auf dessen Fragen, warnten ihn vor der Hexe und ermutigten ihn sich nicht zu fürchten. Viele Jungen und Mädchen reagierten lautstark auf die böse Hexe Wackelzahn, doch mit ihren verzwickten Hexereien und verrückten Zaubersprüchen belustigte sie die Kinderschar. Die Geschichte vom kleinen Hasen behandelt das Thema Angst und Mut. Der kleine ängstliche Hase lernt, wie er sich mutig fühlen kann, indem er sich Mut zuspricht und daran denkt, dass Licht stärker ist als Dunkelheit.
Während des Theaterstücks füllte sich das Amphitheater mit Emotionen und die
Kindergruppen reagierten lautstark mit Ausrufen, lautem Klatschen und erstaunten „Aaahs“ und „Ooohs“ auf die verschiedenen Szenen der Geschichte.
Die Handpuppen sind geschmackvoll und mit vielen kleinen Details verziert und die tolle Musik und die effektvollen Geräusche verstärkten die Atmosphäre des Stücks. Am Ende hat der kleine Hase das Osterfest gerettet und ist von nun an ein mutiger Osterhase, der für die Kinder die bunten Ostereier verstecken darf.
Sita Scholer
Erzieherin, Bilinguale Vorschule